1483
- 1520
In Übersetzungen von
Gottlob Regis
Du hast mich, Liebe, mit zwo lichten Sonnen
Der Augen, die mich schmelzen, mit der Glut
Aus weißem Schnee und Rosenpurpurblut,
Mit holder Sprach’ und Anmut eng umsponnen.
Drum brenn’ ich so, daß weder See noch Bronnen
Je löschen könnten solchen Brand; doch tut
Dies Immer-weiter-Glühn drin mir so gut,
Daß ich nur brennen will, je mehr entbronnen.
Wie selig, wenn, zu sanftem Joch verschlungen,
Den Hals mir ihre weißen Arm’ umzweigen!
Ich stürb’ vor Weh, hätt’ ich mich losgerungen.
Doch viele schon zog höchstes Glück zum Reigen
Des Todes – drum verstummt, Erinnerungen!
Und deiner immer denkend, will ich schweigen.